Kauf-Ratgeber: So finden Sie die passende Buchhaltungs-Software
Wenn Sie eine neue Buchhaltungssoftware kaufen wollen, sollten Sie sich im Vorfeld darüber informieren, ob die Programme, die für Sie in Frage kommen, auch die nötigen Funktionen für Ihren Betrieb mitbringen. Nur so können Sie die Geschäftsprozesse in Ihrem Unternehmen optimieren. Am besten informieren Sie sich bereits vor der Anschaffung einer Software-Lösung gut über die verschiedenen Möglichkeiten und orientieren sich an kaufrelevanten Auswahlkriterien.
Eine Buchhaltungssoftware kaufen: Die 7 wichtigsten Kriterien
Wenn Sie die Anschaffung einer Buchhaltungssoftware planen, müssen Sie herausfinden, welches Buchführungsprogramm für Ihre Buchhaltung überhaupt in Frage kommt. Gerade persönliche Anforderungen und auch die Voraussetzungen Ihres Unternehmens sind für die richtige Auswahl einer passenden Finanzbuchhaltungssoftware entscheidend. Wir haben dafür bereits einige wichtige Aspekte zusammengestellt, an denen Sie sich orientieren können und die Sie bei der Auswahl berücksichtigen sollten.
Persönliche Anforderungen an die Software
Bevor Sie eine geeignete Buchhaltungssoftware auswählen, sollten Sie sich darüber klar werden, welche Eigenschaften Sie bei einer Software voraussetzen und diese zwingend erfüllen muss. Schließlich soll das Buchhaltungsprogramm zu Ihrem Unternehmen passen, damit es Sie auch optimal bei allen Arbeitsprozessen in der Buchhaltung unterstützt. Am besten stellen Sie sich im Vorfeld folgende Fragen:
- Welche Aufgabenbereiche und Prozesse soll meine Buchhaltungssoftware abdecken?
- Was möchte ich mit dem Buchhaltungsprogramm alles erledigen?
- Bei welchen Arbeiten soll mich die Buchführungs-Lösung entlasten?
- Könnten sich meine Anforderungen in Zukunft ändern?
- Muss sich die Software neuen Gegebenheiten flexibel anpassen können?
Wenn Sie eine aktuelle Programmlösung für Ihre Buchhaltung kaufen oder zu einer neuen Buchhaltungssoftware wechseln möchten, sollten Sie vorab verschiedene Lösungen vergleichen. Wichtig: Ein geeignetes Programm sollte alle nötigen Module und Funktionen mitbringen, die Sie für eine erfolgreiche Buchhaltung benötigen. Dazu gehören u.a. die EÜR, Offene-Posten-Verwaltung oder Online-Banking. Machen Sie keine Abstriche! Nur so kann die Software Ihren Nutzen erfüllen und Ihnen Arbeit abnehmen.
Entwickelt sich Ihr Unternehmen weiter, können sich auch Ihre persönlichen Präferenzen ändern. Die meisten Buchführungsprogramme sind daher so aufgebaut, dass Sie die verschiedenen Buchhaltungs-Module und Funktionen jederzeit nach Ihrem individuellen Bedarf anpassen und erweitern können. Hat die Buchhaltungssoftware keine Möglichkeit zur Erweiterung, müssen Sie sich schlimmstenfalls eine neue Software suchen oder für ein Upgrade auf eine umfangreichere Version sehr hohe Kosten einkalkulieren.
Unser Tipp:
Informieren Sie sich im Vorfeld genau, ob es geeignete Lösungen gibt, die alle nötigen Module und Funktionen mitbringen, um den Anforderungen in Ihrem Betrieb gerecht zu werden – und zwar auch dann, wenn sich Ihre Anforderungen ändern oder Ihr Unternehmen wächst.
Zielgruppe: Unternehmensgröße, Branche, Mitarbeiterzahl
Jeder Betrieb hat abhängig von seiner Unternehmensform und der Größe der Firma unterschiedliche Anforderungen an eine Buchhaltungssoftware. Es ist daher sehr wichtig, alle Faktoren in die Entscheidungsfindung miteinzubeziehen. Folgende Fragen sind meist ausschlaggebend, um ein geeignetes Programm auswählen zu können:
- Unternehmensgröße und Firmenstruktur: Wie groß ist mein Betrieb? Möchte ich mehrere Firmen mit der Software verwalten können? Plane ich die Vergrößerung meines Betriebes und damit einhergehend Veränderungen der Unternehmensstruktur?
- Branche: Welchem Wirtschaftszweig ist mein Unternehmen zuzuordnen? Müssen hier besondere Anforderungen beachtet werden?
- Mitarbeiteranzahl: Wie viele Mitarbeiter beschäftige ich? Sollen mehrere Angestellte gleichzeitig im Programm arbeiten können?
Welche Lösungen für welche Zielgruppe?
Der Aufwand für die Buchhaltung von Ein-Mann-Betrieben, Einzelunternehmern und Kleinstunternehmen hält sich in der Regel in Grenzen. Viele von ihnen geben sich deshalb damit zufrieden, kaufmännische Aufgaben mit Tabellenkalkulationsprogrammen wie Excel zu erledigen. Kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die eigene Mitarbeiter beschäftigen, haben hingegen mehr buchhalterische Arbeiten zu bewältigen. Dementsprechend sind sie auf adäquate und meist umfangreichere Buchhaltungslösungen angewiesen.
Dennoch empfiehlt es sich für alle Kleinunternehmer, eine professionelle Buchhaltungssoftware mit einem entsprechend umfassenden Leistungsumfang anzuschaffen, sobald das Unternehmen anfängt zu wachsen. So profitieren Sie von Anfang an von transparenteren Geschäftsvorgängen, einem reduzierten Aufwand und einer verminderten Fehleranfälligkeit im Bereich der Buchführung. Da jeder Unternehmer mit Excel irgendwann an seine Grenzen kommt, lohnt es sich aber nicht nur für KMU, sondern auch für Existenzgründer, Start-ups, Freiberufler und Kleinstbetriebe, von vornherein zu einem einfachen und übersichtlichen Buchhaltungsprogramm zu greifen.
Unser Tipp:
Je größer Ihr Unternehmen ist und je mehr Mitarbeiter Sie beschäftigen, desto wichtiger ist auch der Einsatz eines professionellen Buchhaltungsprogramms. Vor allem für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) ist eine gute Lösung für die erfolgreiche Buchhaltung unverzichtbar.
Welche Buchhaltungssoftware Ihren Anforderungen am besten gerecht wird, hängt zunächst einmal davon ab, wie groß Ihr Unternehmen ist und ob Sie zur einfachen Buchführung (EÜR) oder zur doppelten Buchhaltung (GuV) mit Bilanz verpflichtet sind. Danach richtet sich dann, welchen Funktionsumfang Ihre Programmlösung besitzen sollte. Genügt Ihnen eine Software für die einfache Buchhaltung, können Sie zum Beispiel zu einer webbasierten Cloud-Lösung greifen. Die Online-Programme sind optimal auf die Bedürfnisse von Gründern, Freiberuflern und selbstständigen Einzelunternehmern zugeschnitten.
Weitere Infos zu Desktop-Software und Cloud-Buchhaltung
Die Buchhaltung selbstständig erledigen oder den Steuerberater hinzuziehen?
Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Ihre Buchhaltung mit einer Software selbst erledigen oder lieber einige Bereiche aus der Hand geben sollen, stellen Sie sich am besten folgende Fragen:
- Wie gut sind meine Buchführungskenntnisse?
- Habe ich genug Know-how, um meine Buchhaltung komplett eigenständig zu erledigen?
- Bin ich auf die Hilfe eines Steuerberaters angewiesen (z.B. für die Bilanzierung)?
Sie haben die Möglichkeit, sich eine Buchhaltungssoftware zu kaufen, mit der Sie Ihre komplette Buchführung von der Belegerfassung bis zum Jahresabschluss einschließlich Ihrer Bilanz eigenständig erledigen können. Hierfür müssen Sie nur zu einem Produkt greifen, das Ihnen einen ausreichend großen Leistungs- und Funktionsumfang zur Verfügung stellt, um nicht auf die zusätzliche Hilfe eines Buchhalters oder Steuerberaters angewiesen zu sein.
Aber auch, wenn Sie Ihre Buchhaltung teilweise an den Steuerberater auslagern, gibt es moderne Buchhaltungslösungen, die Sie optimal bei der Zusammenarbeit mit externen Steuerfachleuten unterstützen. In diesem Fall genügt Ihnen erst einmal eine Buchführungslösung mit einem übersichtlichen und kompakten Funktionsumfang. Denn: Die Prüfung Ihrer Daten erfolgt dann im zweiten Schritt bei Ihrem Steuerberater. Möchten Sie mit der Zeit mehr Bereiche der Buchhaltung selbst übernehmen, können Sie sich immer noch für ein Software-Upgrade entscheiden.
Unser Tipp:
Möchten Sie Ihre komplette Buchhaltung eigenständig ohne die Hilfe eines Steuerberaters erledigen können, brauchen Sie eine Buchhaltungssoftware mit entsprechend großem Leistungs- und Funktionsumfang. Die Programme unterstützen Sie aber auch optimal bei der Zusammenarbeit mit externen Steuerfachleuten, wenn Sie nur einzelne Bereiche Ihrer Buchhaltung auslagern.
Software-Schnittstellen für den unkomplizierten Datenaustausch
Wollen Sie eine neue Buchhaltungssoftware kaufen, ist ebenfalls wichtig, dass ein unkomplizierter Austausch sowie eine gute Kompatibilität mit dem Steuerberater und dem Finanzamt gewährleistet ist:
- Wie eng möchte ich in Zukunft mit externen Steuerfachkräften zusammenarbeiten?
- Möchte ich meine Buchhaltung teilweise an einen Steuerberater auslagern?
- Möchte ich meine Vorsteueranmeldungen und Jahressteuererklärungen selbstständig an das Finanzamt übermitteln?
In der Finanzbuchhaltung sollten Sie auf jeden Fall ein Programm einsetzen, das über eine integrierte ELSTER-Schnittstelle verfügt. Diese gewährleistet, dass Sie direkt mit dem Finanzamt zusammenarbeiten können, wenn Sie zum beispielsweise die USt-Voranmeldung oder die Jahressteuererklärung übermitteln wollen. Sie können sich hierdurch viel Arbeit, Zeit und vor allem doppelte Formulare sparen.
Außerdem sollte Ihre neu gekaufte Buchhaltungssoftware mit anderen Programmen in Ihrem Unternehmen kompatibel sein. Sie haben in der Vergangenheit bereits ein anderes Buchführungsprogramm verwendet? Dann wiederum ist es wichtig, dass Sie die Daten Ihrer alten Buchhaltungssoftware leicht in Ihre neue Lösung übertragen können. Eine integrierte DATEV-Schnittstelle stellt einen unkomplizierten Daten-Import sicher. Umgekehrt können Sie damit wichtige Buchhaltungsdaten an Ihren Steuerberater exportieren.
Unser Tipp:
Ein unkomplizierter Datenaustausch mit dem Steuerberater und dem Finanzamt erleichtert Ihnen einige Arbeitsschritte und viel Aufwand. Schaffen Sie sich daher am besten direkt eine Lösung mit integrierter DATEV- und ELSTER-Schnittstelle an.
PC-Software und Cloud-Lösung im Vergleich
Überlegen Sie sich vor dem Kauf einer neuen Buchhaltungssoftware, ob Sie lieber zu einer festinstallierten Desktop-Software oder zu einer mobilen Cloud-Lösung greifen sollen. Entscheidende Faktoren für die Entscheidungsfindung:
- Welchen Funktionsumfang muss mir eine Software für meine Buchhaltung bieten?
- Brauche ich eine Lösung für die einfache oder für die doppelte Buchführung?
- Arbeite ich nur an einem Rechner, auf dem ich all meine Buchhaltungsdaten zentral speichern möchte?
- Möchte ich mobil auf verschiedenen Endgeräten und auch flexibel von unterwegs aus arbeiten können?
Buchhaltungssoftware als Desktop-Variante
Im unmittelbaren Vergleich mit Cloud-Lösungen bietet Ihnen Desktop-Software den Vorteil, dass sie meist einen breiteren Funktionsumfang und viele praktische Zusatz-Features besitzt. Die hohe Funktionalität der Buchhaltungssoftware gewährleistet, dass Sie Ihre Buchhaltung komplett selbstständig und ohne fremde Hilfe erledigen können. Entscheiden Sie sich für klassische PC-Software, werden Ihre Buchhaltungsdaten zentral auf Ihrer Festplatte gespeichert, sodass Ihnen oft nur begrenzte Arbeitsplätze zur Verfügung stehen. Beachten Sie daher unbedingt bei der Auswahl, wieviele Mitarbeiter mit der Software arbeiten sollen und ob das ausgewählte Buchhaltungsprogramm diese Kriterien erfüllen kann.
Buchhaltungssoftware als Cloud-Lösung
Im Gegensatz dazu können Sie mit einer mobilen Cloud-Lösung direkt ohne Installation loslegen. Das funktioniert von jedem internetfähigen Endgerät aus (Laptop, Tablet, Smartphone), sodass Sie von unterwegs jederzeit flexibel an Ihrer Buchhaltung weiterarbeiten können. Cloud-Buchhaltungssoftware speichert Ihre Firmendaten auf hochsicheren Servern in Deutschland und gewährleistet damit eine hohe Datensicherheit. Beachten Sie aber auch hier unbedingt die Angaben des Anbieters zur Datenspeicherung und Datensicherheit der Cloud-Lösung.
Unser Tipp:
Machen Sie sich Gedanken, ob Sie flexibel von unterwegs in der Buchhaltung arbeiten möchten, oder Ihnen eine begrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen ausreicht. Berücksichtigen Sie auch unbedingt das Angebot des Anbieters und vergleichen Sie die verfügbaren Arbeitsplätze und welche Mehrkosten durch ein Upgrade entstehen.
Buchhaltungssoftware für unterschiedliche Betriebssysteme
Bevor Sie eine Buchhaltungssoftware kaufen, sollten Sie sich weiterhin darüber Gedanken machen, auf welchem Betriebssystem Sie Ihre Programmlösung nutzen möchten. Benötigen Sie die Buchhaltungssoftware für:
- Windows
- Mac
- Linux
- Oder möchte ich komplett betriebssystemunabhängig arbeiten können?
Da Microsoft Windows nach wie vor den größten Anteil der verwendeten Betriebssysteme auf dem Markt ausmacht, laufen festinstallierte Buchhaltungssoftware-Vollversionen in der Regel fast ausschließlich unter den gängigen Windows-Betriebssystemen. Cloud-Software ist hingegen häufig so konzipiert, dass Sie diese betriebssystemunabhängig nutzen können – also auch für Mac- und Linux-Systeme bestens geeignet ist. Sie sind also nicht an ein Betriebssystem für Ihre Buchhaltungssoftware gebunden und können jederzeit ein anderes System nutzen.
Unser Tipp:
Festinstallierte Desktop-Software ist meist für Windows-Betriebssysteme ausgelegt. Benötigen Sie eine Lösung, mit der Sie auf Mac oder Linux bzw. komplett betriebssystemunabhängig arbeiten können, sollten Sie sich besser eine Cloud-Lösung anschaffen.
Kosten und Funktionen: Preis-Leistungs-Verhältnis
Ein weiteres wichtiges Kriterium beim Kauf einer Buchhaltungssoftware ist das Preis-Leistungs-Verhältnis:
- Wie viel Budget habe ich zur Verfügung und bereit für eine gute Buchhaltungssoftware auszugeben?
- Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis für mich?
- Reicht mir der Umfang der Buchhaltungssoftware aus, oder muss ich zusätzlich noch weitere kostenpflichtige Services einplanen?
- Gibt es versteckte Kosten oder ist der Leistungsumfang transparent?
Die Preisspanne geht bei den verschiedenen Buchhaltungsprogrammen relativ weit auseinander. Deshalb sollten Sie bereits im Vorfeld festlegen, auf welche Funktionen es Ihnen bei einer Buchhaltungssoftware ankommt. Beschäftigen Sie in Ihrer Firma beispielsweise keine eigenen Mitarbeiter, können Sie auf ein Programm mit Lohnbuchhaltungs-Funktionen verzichten und sich dadurch unnötige Zusatzkosten für ein entsprechendes Modul sparen.
Entscheiden Sie sich für ein teureres Software-Angebot, erhalten Sie meist spezielle Schulungsangebote oder sonstige Hilfen dazu. Diese vermitteln Ihnen den Umgang mit der Software. Außerdem erläutern sie, wie Sie die Buchhaltungsprogramme optimal und effektiv einsetzen können. Günstigere Varianten bieten diesen Service meist nicht. Im Internet erhalten Sie auch kostenlose Buchhaltungssoftware. Freeware verfügt aber häufig über einen stark abgespeckten Funktionsumfang und ist meist unübersichtlich in der Handhabung.
Unser Tipp:
Achten Sie nicht bloß darauf, möglichst günstige Buchhaltungssoftware zu kaufen, sondern richten Sie Ihr Augenmerk bei der Auswahl einer guten Lösung darauf, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt und Sie alle Funktionen erhalten, die Sie zur Erleichterung der Buchhaltung dringend benötigen.
Fazit zur Auswahl einer passenden Buchhaltungssoftware
Sie sollten bei der Auswahl einer Buchhaltungssoftware nichts überstürzen und sich vorab einige Gedanken dazu machen. Berücksichtigen Sie unbedingt den Leistungsumfang und die Flexibilität des Buchhaltungsprogramms – lässt es sich jederzeit anpassen und ggf. neue Module hinzubuchen? Oder ist der Leistungsumfang begrenzt und dazu noch verhältnismäßig teuer? Wollen Sie auch mobil arbeiten oder genügt Ihnen die Installation auf einem Rechner? Nutzen Sie Windows, Mac oder Linux?
Wenn Sie sich über diese Faktoren bereits im Vorfeld Gedanken machen und bei Ihrer Auswahl berücksichtigen, kann fast nichts mehr schief gehen. Um es Ihnen etwas einfacher zu machen haben wir Ihnen eine Checkliste zusammengestellt, die Sie beim Kauf einer Buchhaltungssoftware unterstützen soll.